Firmenchronik von 
Handtmann zum Biber

- ehemals Biber Bräu -

In 88400 Biberach / Riss.

Die Geschichte des Unternehmens.

1851                            
Erwerb der Brauerei und Gaststätte zum Biber durch Bäckermeister Heinrich Schmid - 3-stöckiges Wirtschaftsgebäude mit Bierbrauerei- und Branntwein-Brennerei-Einrichtung, nebst Pumpbrunnen, Gewölbekellern, heizbaren und unheizbaren Zimmern, Tanzboden, Fruchtboden, Holzlege, Waschküche,  Privatwohnung, Hof - 2-stöckiges Ökonomiegebäude mit 2 großen Stallungen, Tenne, 3 Schweineställe 

1867                            
Weiterführung durch den Schwiegersohn und Bierbrauer Karl Friedrich Handtmann 

1880                            
Umbau des bestehenden Brauhauses in eine Mälzerei 

1872                            
Kauf des Wildenmann Kellers heute Biberkeller zur Lagerung des Biers im Felsenkeller 

1879 
Bau eines neuen Brauereigebäudes mit Gärbottichen und Sudhaus am Weberberg 37 

1890 
Abbruch, Anbau mit Stallungen und Errichtung eines Mälzereigebäudes mit Neubau der Brauerei 

1868 bis 1890 
Erwerb zahlreicher landwirtschaftlicher Grundstücke und Bau eines Viehstalls am Bismarckring 

1897 
Gründung der Gebr. Handtmann durch die Söhne Heinrich und Karl Handtmann 

1903 
Einbau eines Aufzuges in der Brauerei zur Lagerung des Bieres im Gewölbekeller

Bis 1905 
wurde das Bier im Felsenkeller des Biberkellers gelagert 

1905 
Neubau eines Maschinenhauses mit Heizkessel 

1921 
Neubau der Mälzerei nach Brand 

Von 1920 - 1923 
Zusammenlegung der Brauerei zum Biber mit der Brauerei Gebr. Krais, Schammach. Der Schwager von Heinrich Handtmann, Theodor Krais bringt seine Wirtschaften und Kunden mit ein.

1950 
Umbau der Gaststätte zum Biber und Weiterführung des Betriebs durch seinen Sohn Theodor Krais, ebenfalls Braumeister. Später tritt Schwager Karl Handtmann in die Gesellschaft mit ein. 

1955 
Neubau Sudhaus 

1964 
Neubau Gärkeller und Flaschenfüllerei mit Anbau Lagerkeller 

1967/68 
Eintritt der Söhne Karl Handtmann und Hermann Krais als Gesellschafter, spätere Unternehmensleiter

1968 
Umbau Biberkeller 

Ab 1974 
Herstellung von nichtalkoholischen Getränken wie Limonaden und Wasser. Belieferung von 10 eigenen Wirtschaften und zahlreichen Wirtschaften in Biberach und Umgebung mit verschiedenen Bieren und alkoholfreien Getränken.

2003 
Einstellung des Brauereibetriebs und Weiterführung des Getränkefachhandels. Belieferung von eigenen Gaststätten, Gaststätten in privater Hand und zahlreichen Privatkunden. 

2011 
Umfirmierung der Gebr. Handtmann in „Handtmann zum Biber GmbH & Co. KG“. Eintritt von Simone Handtmann-Kreyer als Geschäftsführerin. 

Ab 2011 
Neuausrichtung des Getränkehandels und Aufbau neuer Geschäftszweige

Die Geschichte der Brauerei Biber Bräu

Nach den Umbaumaßnahmen an der Brauerei und in der Gaststätte in den 50iger und 60iger Jahren werden in der Brauerei zum Biber ca. 15.000 HL Bier pro Jahr produziert. Die Zeiten waren gut. Es gab eine rege Bautätigkeit in Biberach und die Bauarbeiter mussten mit Getränken versorgt werden. In den großen Firmen Biberachs florierte die Auftragslage, so dass auch hier oft zweimal am Tag eine Getränkezufuhr stattfand. Zusätzlich zu den 10 eigenen Wirtschaften wurden zahlreiche Gaststätten in Biberach und dem Landkreis beliefert. Ab Mitte der 70iger Jahre dann auch mit selbst hergestellten alkoholfreien Getränken. 

Den Sommer über gab es zahlreiche Dorf- und Sommerfeste zu bedienen; allen voran natürlich das Biberacher Schützenfest. Traditionell war und ist für die Einkehr zu Schützen immer noch der Biberkeller mit seinem wunderschönen Biergarten. Aber auch die in unmittelbarer Nähe zum Brauereigebäude gelegenen Gaststätten Weinstube Goldener Rebstock und Tweety, vor 1984 Schwarzer Adler sind wichtige Schützenfestlokalitäten. Zusätzlich zu den Wirtschaften wurde das Bierzelt auf dem Gigelberg gemeinsam mit den anderen ansässigen Brauereien beliefert. 

Durch den zunehmenden Wettbewerb mit großen Braukonzernen und dem damit verbundenen Preiskampf, dem starken Rückgang am Bierkonsum und den gestiegenen technischen Standards begann das Sterben der kleinen Brauereien in Deutschland. 

Auch unsere Brauerei zum Biber musste sich Anfang 2000 die Frage stellen, wie es weitergehen soll. Hohe Investitionen wären nötig gewesen, um den aktuellen technischen Anforderungen der Getränkeindustrie gerecht zu werden. Zusätzlich war die Unternehmensnachfolge ungelöst. 

2003 erfolgten dann die Einstellung des Brauereibetriebs und die Weiterführung des Getränkefachhandels. 2007 wurde die Mälzerei und das Sudhaus der Brauerei neben der Gaststätte Biber abgebrochen und die Wohnanlage „Biber-Areal“ gebaut. Das Brauereigebäude mit Abfüllanlage und Lagertanks am Weberberg existiert noch und wird für verschiedene Zwecke genutzt.

Landwirtschaft

Zum Besitz einer Brauerei gehörte früher auch landwirtschaftliche Fläche. Die Brauerei zum Biber hatte bis 1945 26 Hektar Land in Biberach. Die Landwirtschaft war wichtig zum Anbau von Gerste für die Bierproduktion und zum Anbau von Getreide als Futternahrung für das Vieh. Im Viehstall der Brauerei zum Biber waren 30 Kühe und 10 Schweine untergebracht. Die Kühe wurden unter anderem mit den von der Brauerei anfallenden nahrhaften Trebern gefüttert. Nahe dem Brauereigelände befand sich am Weberberg auch der Pferdestall mit 6 Pferden. Es gab eine Passagier- und eine Transportkutsche. Die Pferde wurden sowohl für den Transport der Bierfässer als auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Beim Schützenfest waren sie natürlich jedes Jahr bei den Umzügen vertreten.